DI Karina Ahrer, BBSc
lektoriert von Petra Haumer | Caipis & Co
Karina ist Bloggerin und Online-Unternehmerin. Sie schreibt mit Leidenschaft über Introvertiertheit, um mit Vorurteilen aufzuräumen. Mit Kursen, Ratgebern, einem wöchentlichen Newsletter und Mentoring hilft sie introvertierten Frauen, den Erfolg zu erreichen, von dem sie träumen.
Mail: mail@karina-ahrer.com
Web: www.karina-ahrer.com
Mit Menschen zu reden ist nicht der erste Schritt
Netzwerken und neue Leute kennenlernen ist ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen (UnternehmerInnen-)Lebens. Ein großer Teil des Erfolgs entsteht durch Menschen: Mitarbeitende, KollegInnen, unterstützende PartnerInnen, KundInnen etc.
Auch wenn heutzutage schon vieles online passiert, sind persönliche Gespräche dennoch unverzichtbar. Erfolg ohne Menschen? Unmöglich. Introvertierte müssen lernen zu netzwerken.
Doch gerade für introvertierte Selbstständige kann Netzwerken eine Herausforderung sein. Die gute Nachricht: Du kannst es lernen! Hier sind erste Schritte, um dich beim Netzwerken wohler zu fühlen:
- Wenn Gespräche mit Menschen für dich absolut außerhalb deiner Komfortzone liegen, starte mit Schritt 1.
- Wenn du dich auf Netzwerkveranstaltungen schon etwas sicherer fühlst, beginne bei Schritt 2.
Schritt 1: Mach dich mit der Menschenmenge vertraut
Es ist total okay, wenn Gespräche mit Fremden weit außerhalb deiner Komfortzone liegen. Du musst nicht der Star der Party sein oder eine „People-Person“.
Kleine Schritte sind der Schlüssel. Fang einfach damit an, nur dabei zu sein.
So kannst du dich langsam an Networking-Events gewöhnen:
- Wähle ein größeres Event, bei dem du in der Menge untertauchen kannst.
- Erkunde die Location, beobachte die Atmosphäre, die Geräusche, die Menschen.
- In kleineren Gruppen kannst du erst einmal nur die Umgebung wahrnehmen, bevor du dich ins Gespräch einbringst.
Es geht noch nicht darum, mit Menschen zu reden. Gewöhne dich erst an die Location, das Umfeld und die laute Geräuschkulisse.
Tipps für das Beobachten:
- Schau dir die Einrichtung an – das hilft dir, dich wohler zu fühlen.
- Finde heraus, wo sich Garderobe, Toiletten und Rückzugsmöglichkeiten befinden.
- Beobachte, wie das Personal mit den Gästen interagiert.
Das hilft dir, besser vorbereitet zu sein. Introvertierte Menschen sind von neuen Orten schnell überfordert, weil es so viele Eindrücke gibt.
Dieser erste Schritt hilft dir, dich in der neuen Umgebung wohler zu fühlen - das macht es später leichter, mit den Leuten zu sprechen.
Extra-Tipp: Nutze Google Maps oder Event-Websites, um dich vorab mit der Location vertraut zu machen. Das mache ich immer noch vor jedem Event, damit ich mich zurechtfinde und weiß, was ich bestellen kann.
Schritt 2: Erfolgreiches Networking beginnt mit Vorbereitung
Introvertierte sind MeisterInnen im Planen und Überlegen – nutze das für dich! Eine gute Vorbereitung reduziert Unsicherheit.
Ich checke normalerweise die Location vorab online. Das hilft mir mein Outfit vorzubereiten und weniger nervös zu sein.
Wenn du noch keine Networking-Erfahrung hast, bereite Themen und Einstiegsfragen vor. Klingt vielleicht nach Spickzettel, aber es hilft.
Dinge, die du dir im Voraus überlegen kannst:
- Welche Themen oder Fragen passen zu diesem Event?
- Welche Gemeinsamkeiten haben die TeilnehmerInnen?
- Wie möchte ich, dass sie sich in meiner Gegenwart fühlen?
- Welches Ziel möchtest du mit dem Networking erreichen?
Hier ein paar Einstiegsfragen, die ich verwende:
Bei Uni-Events:
- Was studierst du bzw. was hast du studiert?
- Worum ging es in deiner Abschlussarbeit?
- Welche Vorlesungen besuchst du in diesem Semester?
Bei großen Konferenzen für Frauen:
- Bist du das erste Mal hier?
- WelcheR SpeakerIn hat dir heute am besten gefallen?
- Was nimmst du von heute mit?
Bei Events für junge UnternehmerInnen:
- Welches Business hast du?
- Gehst du auch zu anderen Events dieser Art?
- Frag nach ihrer Arbeit!
Diese Fragen sind bewusst offen gehalten, damit die Antworten länger sind und du weiter nachfragen kannst.
Schritt 3: Nutze deine ZuhörerInnen-Skills
Früher dachte ich, dass man viel reden muss, um interessant zu sein. Aber das ist ein Irrtum: Zuhören ist genauso wichtig – wenn nicht sogar wichtiger.
Kennst du Gespräche, in denen nur die andere Person redet und du merkst, dass sie dir gar nicht zuhört?
Introvertierte haben hier einen Vorteil: Wir sind ExpertInnen im Zuhören.
Statt als nervös zu sein:
- Zeig Interesse durch Nicken und Zustimmung!
- Halte Augenkontakt (oder falls dir das zu unangenehm ist, schau auf einen Punkt zwischen den Augen)!
- Höre aufmerksam zu!
- Stelle Fragen basierend auf dem, was gesagt wurde!
Schritt 4: Gesprächseinstiege finden – Beobachten und Anknüpfungspunkte nutzen
Wenn du keine Ahnung hast, wie du anfangen sollst, beobachte dein Gegenüber und finde etwas Interessantes.
Hat die Person ein auffälliges Accessoire oder etwas Besonderes an? Ein schönes Taschenband oder coole Ohrringe? Mach ein Kompliment! Das ist oft der perfekte Gesprächseinstieg.
Schritt 5: Sprich mit jemandem, der auch allein ist
Fühlst du dich blockiert, wenn du in einer Gruppe von mehr als vier Leuten bist? Das geht mir auch oft so. Mein Kopf ist damit beschäftigt, das Gespräch zu verfolgen und zu verarbeiten – da bleibt kein Platz, um etwas zu sagen.
Starte lieber mit einer Person. Auf jedem Event gibt es Leute, die auch allein gekommen sind und neue Kontakte suchen. Sie freuen sich, wenn jemand mit ihnen spricht.
Beginne mit einer Einstiegsfrage oder einer Beobachtung aus den vorherigen Schritten, und du bist bereit!

Reminder: Business-Netzwerke für UnternehmerInnen nutzen
Jede neue Bekanntschaft könnte deine zukünftige beste Freundin oder Partner fürs Leben sein. Nutze die Chance und lerne neue Leute kennen!
Business-Netzwerke wie der Fempreneur Club sind ein super Startpunkt, weil sie genau für das Kennenlernen von neuen Menschen sind. Es ist ein guter Ort, um gleichgesinnte Frauen kennenzulernen und gleichzeitig hat man einen einfacheren Zugang, weil man sofort Themen hat, über die man reden kann.
Ich habe mich bei den Events des Fempreneur Clubs bzw. generell bei Events für Frauen immer sehr wohlgefühlt und bin da schnell ins Gespräch gekommen, weil es schon Gemeinsamkeiten gab. Es ist im Vergleich zu einer Party mit wildfremden Leuten einfacher, weil erstens Gleichgesinnte zusammenkommen und zweitens alle mit dem gleichen Ziel da sind: Netzwerken!
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